Bei der visuellen Mikroskopie betrachtet man das durch das Objektiv entworfene Zwischenbild durch das Okular des Mikroskops. Das Zwischenbild liegt hierbei auf der vorderen Brennebene des Okulars, welches folglich alle von einem Bildpunkt ausgehenden Strahlen in ein Parallellstrahlenbündel transformiert. Das Auge wiederum vereinigt alle vom Okular kommenden Lichtbündel in seiner Brennebene zum endgültig wahrgenommenen Bildpunkt.

Die Adaption einer Kompaktdigitalkamera arbeitet nach dem gleichen Prinzip, wie dies bei der visuellen Mikroskopie der Fall ist. Der optische Apparat des Auges wird dann durch das Kameraobjektiv ersetzt.

 

Das optische Grundprinzip der Digitalkameraadaption
   

 

Das Okular erzeugt aus jedem Objektpunkt ein Parallellichtbündel. Für das Auge bedeutet dies, dass es sich so einstellen muss, als ob die Lichtstrahlen von einem unendlich weit entfernten Objekt kämen - also ähnlich, wie beispielsweise bei der Betrachtung eines weit entfernten Berges. Dies hat den Vorteil, dass hierdurch ein entspanntes und ermüdungsfreies Mikroskopieren möglich ist. Die Einstellung des Auges erfolgt hierbei unwillkürlich und ohne dass wir das bewußt bemerken. Ersetzt man das Auge durch eine Kamera, so muss man zur Fokussierung immer die Einstellung "" wählen.

Theoretisch müßte es ganz einfach möglich sein statt des Auges eine auf fokussierte Digitalkamera ans Okular zu halten um zu fotografieren. Dies funktioniert leider fast nie mit auch nur halbwegs brauchbarem Resultat. Deshalb schauen wir uns zunächst einmal an, wie das Zusammenspiel aus Okular und Auge im Detail funktioniert.