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Die Mikroskopbeleuchtung
- allgemeiner Aufbau für die Durchlichtmikroskopie

 

Die Beleuchtungseinrichtung eines Labor-Mikroskops besteht aus der Lichtquelle, einer Kollektorlinse, der Leuchtfeldblende und dem höhenverstellbaren, zentrierbaren Kondensor mit der Aperturblende. Bei einfacheren Mikroskopen können diese Baugruppen vereinfacht sein oder, wie die Leuchtfeldblende, auch ganz fehlen. Für den Einsteiger in die Mikroskopie hört sich die obige Aufzählung der einzelnen Elemente der Mikroskopbeleuchtung sicher verwirrend an. Deshalb hoffe ich, mit diesem Kapitel etwas Licht in das Dunkel dieser Begriffe bringen zu können.

 

Die Beleuchtungseinrichtung eines Mikroskops im Schema 
   
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Hinweis

Bei der Anschaffung eines Mikroskops sollte man ein besonderes Augenmerk auf die Beleuchtung richten. Die Leistungsfähigkeit der Beleuchtungseinrichtung eines Mikroskopstativs ist nämlich von entscheidender Bedeutung für die Ausbaumöglichkeiten, welche das Mikroskop bietet.

 
   
 

 

  Lichtquellen

Bei Kursmikroskopen wird auch heute noch mitunter eine mit Netzspannung betriebene Glühlampe (meist 15 bis 30 Watt) eingesetzt. Dies ist die einfachste, aber am wenigsten leistungsstarke Lichtquelle. 

 

Glühlampe für Netzspannung

   

 

Die abgebildete Glühlampe besitzt zur besseren Lichtausbeute eine Verspiegelung und ist für Hellfeldbeobachtung bis 100X und Phasenkontrast bis 40X geeignet


 

Niedervolt-Halogenlampen liefern ein wesentlich helleres Licht als die beschriebene Beleuchtung mit Netzspannung. Durch die kurze Glühwendel ist diese punktförmige Lichtquelle besonders intensiv.

 

Niedervolt-Halogenlampen

   

links Glühlampe 12 Volt/100 Watt
rechts Glühlampe 6 Volt/20 Watt erkennbar ist die im Gegensatz zur Glühlampe für Netzspannung fast punktförmig kurze Glühwendel


 

Für Hellfeld-Beobachtung bei nicht allzu hohen Ansprüchen reicht eine mit Netzspannung betriebene Leuchte aus. Ist eine derartige Beleuchtung sauber konstruiert, so liefert sie bis zum Immersionsobjektiv 100X ein genügend helles Licht. Für die Phasenkontrast-Mikroskopie kommt eine solche Lichtquelle jedoch nur bedingt in Frage und für Differenziellen Interferenzkontrast ist sie definitiv ungeeignet.

Eine Halogen-Beleuchtung mit 6V/20 Watt wird sehr oft bei Geräten aus der "Mittelklasse" eingesetzt. Die Helligkeit reicht für die Beobachtung im Hellfeld immer aus, auch für die Phasenkontrast-Mikroskopie bis zum Immersionsobjektiv liefert sie eine genügend hohe Lichtintensität. Mittlerweile statten die größeren Hersteller (Zeiss/Leica/Olympus/Nikon) selbst ihre einfacheren Kursmikroskope bereits mit einer 20-Watt-Halogenlampe aus.

Halogenlampen mit 100 Watt sind ideal für den Differentiellen Interferenzkontrast geeignet, somit sind alle in diesem Kurs beschriebenen Verfahren mit einer derartigen Beleuchtung durchführbar.

 

Externes Lampenhaus

   

Mikroskop mit externem Lampenhaus

Leistungsstarke Beleuchtungen wie Halogenleuchten mit 50 oder 100 Watt entwickeln eine erhebliche Abwärme. Deshalb werden sie zur besseren Wärmeableitung in einem separaten Gehäuse auf der Rückseite des Stativs untergebracht.


 

 

  Der Kondensor

Der Kondensor ist ein Linsensystem mit einer integrierten Irisblende, der Aperturblende. Der Kondensor befindet sich unterhalb des Objekttisches. Er dient der optimalen Aufbereitung des von der Glühlampe erzeugten Lichts. Bei Kursmikroskopen ist er oftmals nicht höhenverstellbar. Auch ist bei derartigen Mikroskopen ein Austausch des Kondensors oder die Einstellung des Köhlerschen Beleuchtungsverfahrens nicht vorgesehen. Bei Labor- und Forschungsmikroskopen wird der Kondensor dagegen in einem höhenverstellbaren und zentrierbaren Kondensorträger befestigt. Bei diesen Stativen ist der Kondensor dann auch austauschbar und kann beispielsweise durch einen speziellen Kondensor für Phasenkontrast oder Differentiellen Interferenzkontrast ersetzt werden.

 

Hellfeld-Kondensor in der Aufsicht

   

Links ist der Hebel zur Verstellung der Aperturblendenstellung erkennbar.

Unterseite des Hellfeld-Kondensors

Die Aperturblende des Kondensors ist zur Hälfte geschlossen.


  

 

  Die Leuchtfeldblende

Im Stativfuß befindet sich bei allen leistungsfähigeren Mikroskopen eine weitere Irisblende, die Leuchtfeldblende. Diese Blende ermöglicht zusammen mit einem zentrierbaren und höhenverstellbaren Kondensor erst die Einstellung der Köhlerschen Beleuchtung, welche als das optimale Beleuchtungsverfahren in der Lichtmikroskopie betrachtet werden kann.

 

Die Leuchtfeldblende beim Axiolab von Zeiss
   
Die Leuchtfeldblende befindet sich im Mikroskopfuß und ist deshalb meist nicht direkt sichtbar. Im Bereich der Lichtaustrittsöffnung befindet sich meist ein drehbarer Kunststoffring mit Griffrändel. Hierdurch erfolgt die Einstellung der Leuchtfeldblende.

 

 



 

© 2002 Christian Linkenheld