Mechanischer Aufbau des Mikroskops
Der prinzipielle Aufbau ist bei allen aufrechten Durchlichtmikroskopen identisch. Der Objektträger, auf welchem sich das zu untersuchende Präparat befindet, wird auf den Objekttisch gebracht und dort bei einfacheren Mikroskopen durch Objektklemmen fixiert. Besser ausgestattete Mikroskope verfügen über einen so genannten Kreuztisch beziehungsweise einen Objektführer mit koaxial angeordneten Trieben. Ein derartiger Kreuztisch bietet im wesentlichen zwei Vorteile. Einerseits ermöglicht er eine sehr komfortable, feinfühlige und exakte Führung des Objektträgers, zum anderen verfügt er über einen Nonius, wodurch sich bestimmte Stellen im Präparat immer wieder auffinden lassen. Von der im Mikroskopfuß befindlichen Beleuchtung ausgehend passiert das Licht zunächst eine ebenfalls im Fuß befindliche Sammellinse (Kollektor). Über dem Kollektor befindet sich bei den größeren Labormikroskopen die Leuchtfeldblende, welche für die Einstellung der Köhlerschen Beleuchtung notwendig ist. Der weitere Weg des Lichts führt über den Kondensor und den Objektträger in das Objektiv welches das mikroskopische Zwischenbild entwirft. Der Mikroskopbenutzer beobachtet das Zwischenbild durch das Okular, welches in den Stutzen des Tubus eingeführt ist. Mittlerweile verfügen die meisten Mikroskope über Binokulartuben, die eine beidäugige Untersuchung des Präparates ermöglichen. Um zwischen verschiedenen Vergrößerungen wechseln zu können, besitzt das Mikroskop einen Objektivrevolver, welcher meist 4 bis 6 Bohrungen für die Aufnahme von Objektiven besitzt. Durch Drehen am Revolver wird zwischen den einzelnen Objektiven gewechselt. Die Fokussierung des Präparates erfolgt durch zwei koaxial angeordnete Triebe, dem so genannten Grobtrieb und dem Feintrieb. Bei den heute üblichen Mikroskopen handelt es sich um Baukastensysteme unterschiedlicher Flexibilität und Ausbaumöglichkeit. Bei den einfacheren Mikroskopen beschränken sich die Ausbaumöglichkeiten meist auf die Austauschmöglichkeit von Objektiven und Okularen. Daneben lässt sich oft noch der Tubus wechseln. Am anderen Ende der Ausbaufähigkeitsskala stehen die großen Forschungsmikroskope. Bei diesen Geräten lassen sich alle geschilderten Baugruppen, von der Beleuchtung über den Kondensor und den Objekttisch bis hin zum Objektivrevolver, auswechseln. Durch diese hohe Flexibilität lassen sich die Forschungsmikroskope für praktisch alle gängigen Untersuchungsmethoden ausbauen. Die Stabilität der schweren Forschungsstative ermöglicht zudem den Anbau weiterer Baugruppen, welche für bestimmte Verfahren notwendig sind. In der folgenden Abbildung wird am Beispiel eines Mikroskops der Baureihe CH-2 von Olympus der beschriebene, prinzipielle Aufbau eines Durchlichtmikroskops verdeutlicht. Bei den Geräten dieser Baureihe handelt es sich um Mikroskope für die Ausbildung und einfachere Routineaufgaben. Auch dem Hobby-Mikroskopiker eröffnet ein derartiges Gerät auf bereits sehr komfortable Weise die Erforschung des Mikrokosmos.
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BHS-Stativ von Olympus (ca. 39 KB): |
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© 2002 Christian Linkenheld