Strahlengang im Phasenkontrast-Mikroskop

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Der Strahlengang im Phasenkontrast-Mikroskop

Kennzeichnend für den Strahlengang im Phasenkontrast-Mikroskop sind folgende Modifizierungen im Vergleich zum konventionellen Hellfeld-Mikroskop:

	Die Apertur-Blende wird durch eine Ringblende ersetzt.
	Im Bereich des primären Beugungsbildes (= Hintere Brennebene des Objektivs) befindet sich ein dunkler Phasenring.

Im Bereich der hinteren Brennebene des Objektivs entsteht ein Bild der Ringblende, welches bei richtig eingestellter Beleuchtung vom dort befindlichen Phasenring völlig überdeckt wird. Der Phasenring und die Ringblende befinden sich also auf konjugierten Ebenen.

Das Bild der Ringblende repräsentiert das direkte, vom Präparat unbeeinflusste Mikroskopierlicht.

Der Pupillenstrahlengang im Phasenkontrast-Mikroskop

Konjugierte Ebenen

Optische Elemente

Das mikroskopische Bild entsteht durch die Wechselwirkung (Interferenz) des direkten Mikroskopierlichts mit dem am Präparat gebeugten Licht. Im Hellfeld-Mikroskop ist allerdings dieses gebeugte Licht zu schwach um durch Interferenz mit dem direkten Mikroskopierlicht ein kontrastreiches Bild zu ergeben.

Der Phasenring verändert gezielt das direkte Licht durch Schwächung seiner Amplitude und Veränderung seiner Phase. Das gebeugte Licht nimmt dagegen weitgehend unbeeinflusst an der Bildentstehung teil. Im Phasenkontrast-Mikroskop wird somit der Einfluss des gebeugten Lichts relativ zum direkten Mikroskopierlicht vergrößert. Dadurch kommt es zu einer kontrastreichen Abbildung normalerweise schwer erkennbarer Präparatstrukturen.

Probieren Sie unbedingt auch die nachfolgende Animation aus und versuchen Sie - falls möglich - den Strahlengang auch an Ihrem Mikroskop nachzuvollziehen. Schrauben Sie dazu ruhig einmal auch ein Objektiv aus dem Gewinde im Objektivrevolver heraus. Wenn Sie dann einen Blick von Oben ins Innere des Objektivs werfen können Sie den Phasenring im Objektiv deutlich erkennen.