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Handhabung des Phasenkontrast-Mikroskops

 

Zunächst wird das Präparat mit dem Phasenkontrast-Objektiv im Hellfeld so scharf wie möglich eingestellt. Dies kann mit gewissen Schwierigkeiten verbunden sein, da die Fokussierung von Phasenpräparaten im Hellfeld nicht einfach ist. Als nächstes wird die Köhlersche Beleuchtung eingestellt.

 

Phasenpräparat im Hellfeld

   

Das Bild ist sehr kontrastschwach und Einzelheiten sind kaum erkennbar.


 

Nachfolgend wird die zum Objektiv gehörende Phasenblende am Blendenrevolver eingeschaltet.

Wird das Phasenkontrast-Mikroskop erstmals benutzt, so müssen als nächstes unbedingt die Phasenblenden des Kondensors justiert werden. Der Vorgang der Justierung erfolgt einmalig und muss dann im Routinebetrieb beim Umschalten von Hellfeld- zu Phasenkontrast- Beobachtung nicht jedes Mal erneut ausgeführt werden. Wenn im weiteren Betrieb das Phasenkontrastbild jedoch verschwommen oder kontrastarm erscheint, so kann dies an einer Dejustierung der Phasenblenden liegen. Die nachfolgend beschriebene Prozedur muss auch in diesem Falle durchgeführt werden.

 

Die Phasenblende justieren

   

Die Justierung der Phasenblende ist nicht jedes Mal bei der Einstellung des Phasenkontrasts erforderlich. Sie erfolgt bei:

Erstmaliger Benutzung des Phasenkontrast-Mikroskops

Einer möglichen Dejustierung der Blenden (an einem kontrastarmen Phasenkontrast-Bild erkennbar)
Das Okular aus dem Okularstutzen entfernen.
Das Hilfsmikroskop in den Okularstutzen schieben.
Mit dem Hilfsmikroskop die hintere Brennebene des Objektivs fokussieren (es müssen dann sowohl das helle Bild der Phasenringblende als auch der dunkle Phasenring des Objektivs scharf erkennbar sein).
Mit den Zentrierschrauben des Kondensors das Bild der Phasenringblende (hell) und den Phasenring des Objektivs (dunkel) zur Deckung bringen (Zentrierschrauben des Kondensors nicht mit der Zentriervorrichtung des Kondensorträgers verwechseln !).
Das Bild der hellen Phasenringblende muss komplett vom Phasenring überdeckt werden. Danach wird das Hilfsmikroskop wieder gegen das Okular ausgetauscht.
Der Phasenkontrast-Kondensor für die Baureihe BH2 von Olympus beinhaltet beispielsweise Phasenblenden für die Objektive 10X, 20X, 40X und 100X. Die vorangehend beschriebenen Schritte der Justierung müssen dann für alle vier Kombinationen aus Phasenblende und zugehörigem Objektiv durchgeführt werden.

 

Ist die Phasenblende justiert und der Phasenkontrast nach Einschalten der zum Objektiv gehörenden Ringblende richtig eingestellt, so erscheint das mikroskopische Bild nun kontrastreich und das Präparat kann im Phasenkontrast untersucht werden.

 

Phasenpräparat im Phasenkontrast

   

Das Präparat erscheint nun kontrastreich und Details - wie die beiden Zellkerne - werden deutlich erkennbar.


 

 

Mögliche Probleme:

   
  • Lassen sich bei der Justierung Phasenringblende und Phasenring nicht zur Überdeckung bringen, so passen Objektiv und Ringblende nicht zusammen. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn sich die Ringblende für ein Objektiv 10X im Strahlengang befindet, aber gleichzeitig das Objektiv 40X am Objektivrevolver eingeschaltet ist.
  • Kann man mit dem Zentrierfernrohr den dunklen Phasenring des Objektivs nicht sehen, so befindet sich möglicherweise kein Phasenkontrast- sondern ein normales Hellfeld-Objektiv im Strahlengang - dies kann besonders dann passieren, wenn gleichzeitig Phasenkontrast- und Hellfeld-Objektive mit der gleichen Maßstabszahl am Objektivrevolver montiert sind.
  • Erscheint das mikroskopische Bild völlig dunkel, so ist die am Kondensor befindliche Aperturblende möglicherweise geschlossen. Die Aperturblende hat bei der Beobachtung im Phasenkontrast keine Funktion und sollte ganz geöffnet werden

 

 



 

© 2001 Christian Linkenheld