Abbildungsfehler

Die Abbildung durch Linsen ist immer mehr oder weniger fehlerbehaftet. Dadurch entstehen beispielsweise Farbsäume oder die sogenannte Bildfeldwölbung im mikroskopischen Bild. Durch einen geschickten Aufbau der Objektive lassen sich diese Abbildungsfehler weitgehend ausschließen (Planachromate, Apochromate). 

[ Achromate ] [ Apochromate ] [ Planachromate ] [ Bildfeldwölbung ] [ Farbsäume ]

 

Abgleich

Bei der mikroskopischen Arbeit muss ständig zwischen den unterschiedlich stark vergrößernden Objektiven des Mikroskops gewechselt werden. Bei modernen Objektiven sollte das Präparat nach einem derartigen Wechsel ohne Nachfokussierung  weiterhin scharf zu erkennen sein. Objektive, welche diese Eigenschaft besitzen, werden als untereinander abgeglichen bezeichnet.

[ Normoptik ] [ Objektiv ]

 

Achromatisches Objektiv

Die Achromate sind die am weitesten verbreiteten Objektive in der Mikroskopie. Die Abbildungsfehler dieser Objektive sind nicht so weitgehend korrigiert wie dies beispielsweise bei den Planachromaten und den Planapochromaten der Fall ist. Durch ihren einfacheren mechanischen und optischen Aufbau sind die Achromate immer die günstigsten Objektive eines Herstellers. Für viele mikroskopische Routineuntersuchungen sind zumindest die Achromate der namhaften Hersteller dennoch vorzüglich geeignet. Auch dem Hobbymikroskopiker  bieten diese Objektive meist das beste Preis-Leistungsverhältnis. 

[ Abbildungsfehler ] [ Apochromate ] [ Planachromate ] [ Planapochromate ]

 

Amplitudenpräparat

Gefärbte Präparate schwächen das Licht (die Amplitude der Lichtwellen) und sind mit ausreichendem Kontrast im mikroskopischen Bild erkennbar. Derartige Präparate sind sehr gut für die Untersuchung im Hellfeldmikroskop geeignet und werden als Amplitudenpräparate bezeichnet. 

[ Hellfeldmikroskop ] [ Phasenpräparat ]

 

Aperturblende

Die Aperturblende ist eine Irisblende unterhalb des Kondensors. Mit dieser Blende wird ein möglichst günstiger Kompromiss zwischen der Auflösung einerseits und dem Kontrast andererseits eingestellt. Beim Öffnen der Blende nimmt die Auflösung zu, der Kontrast wird jedoch zunehmend reduziert; umgekehrt führt ein Schließen der Blende zu erhöhtem Kontrast, dann jedoch auf Kosten der Auflösung. Da sich gleichzeitig auch die Helligkeit des mikroskopischen Bildes verändert, wird die Aperturblende fälschlicherweise oftmals auch zur Regulierung der Helligkeit  eingesetzt. Dies ist einer der typischen Fehler bei der Handhabung des Mikroskops. Die Helligkeit wird entweder über den eingebauten Regler oder durch Filter reduziert.

[ Auflösung ] [ Kondensor ]

 

Apochromatisches Objektiv

Bei apochromatischen Objektiven werden die Farbsäume in der mikroskopischen Abbildung durch eine aufwendige Anordnung unterschiedlicher Linsen im Objektiv unterdrückt. 

[ Abbildungsfehler ] [ Achromate ]

 

Arbeitsabstand

Der Abstand zwischen der Frontlinse des Objektivs und dem Deckglas wird als Arbeitsabstand bezeichnet. Die stärker vergrößernden Objektive mit hohem Auflösungsvermögen haben hierbei die geringsten Arbeitsabstände (teilweise < 0.20 mm). Um Objektiv und Präparat zu schützen verfügen derartige Objektive meist über eine federnd gelagerte Frontlinse.

[ Deckglas ] [ Objektiv ]

 

Auflösung

Unter dem Auflösungsvermögen eines Objektivs versteht man dessen Vermögen, zwei Objektdetails im Präparat auch im mikroskopischen Bild noch getrennt darzustellen. Hierbei bestimmt die numerische Apertur des Objektivs direkt dessen Auflösungsvermögen; je größer die numerische Apertur, desto besser das Auflösungsvermögen. Die mit Lichtmikroskopen theoretisch erreichbare Auflösung beträgt etwa 0.20 µm.

[ Förderliche Vergrößerung ] [ Leere Vergrößerung ] [ Numerische Apertur ]

 

Ausbaufähigkeit

Die heute gängigen Mikroskope sind in einer Modulbauweise ausgeführt und deshalb mehr oder weniger ausbaubar. Vor der Anschaffung eines Mikroskops sollte man sich deshalb immer ein genaues Bild über dessen Ausbaufähigkeiten machen und überprüfen, ob das Mikroskop mit den möglicherweise wachsenden Ansprüchen "mitwachsen" kann.

[ Forschungsmikroskop ] [ Kursmikroskop ]

 

Beleuchtung

Die Leistungsfähigkeit der Beleuchtung bestimmt weitgehend die Ausbaufähigkeit eines Mikroskops. Zur Beleuchtung gehört hierbei nicht nur die Lichtquelle, sondern auch verschiedene Linsen- und Blendensysteme zur Optimierung der "Lichtführung".

[ Köhlersche Beleuchtung ] [ Kondensor ] [ Leuchtfeldblende ] [ Lichtquelle ] ´

 

Bildfeldwölbung

Die Bildfeldwölbung ist einer der typischen Abbildungsfehler von Mikroskop-Objektiven. Darunter versteht man den Effekt, dass entweder nur das Zentrum oder die peripheren Bereiche des mikroskopischen Bildes scharf erkennbar sind. Für die normale visuelle Mikroskopie, bei der ständig mit dem Feintrieb des Mikroskops gearbeitet wird, ist diese Erscheinung nicht besonders gravierend. Bei mikrofotografischen Arbeiten kann sich die Bildfeldwölbung dagegen sehr störend auswirken. Für derartige Einsatzbereiche greift man deshalb gerne auf Objektive zurück, bei denen die Bildfeldwölbung korrigiert ist. Diese Objektive sind durch ihre aufwendigere Konstruktion teurer als Objektive ohne entsprechende Korrektur. 

[ Abbildungsfehler ] [ Planachromate ]

 

Binokulartubus

Ein Binokulartubus ermöglicht die beidäugige Beobachtung eines Präparates. Mit diesen Tuben sieht man nicht mehr als mit einem Monokulartubus (auch kein räumlicher Bildeindruck!). Allerdings gestalten sich mikroskopische Untersuchungen mit derartigen Beobachtungstuben komfortabler und auch ermüdungsfreier als mit den einfacheren Monokulartuben.

[ Monokulartubus ] [ Trinokulartubus ]

 

 

© 2000 Christian Linkenheld