|
Nach den theoretischen Einführungen zum Phasenkontrast können wir jetzt die konkrete Funktionsweise eines Phasenkontrast-Mikroskops nachvollziehen.
 |
Der Strahlengang im Phasenkontrast-Mikroskop |
 |
|
|
|
 |
|
 |
Für die Phasenkontrast-Mikroskopie benötigt man somit das folgende Zubehör:
- Phasenkontrastobjektive mit einem Phasenring in der Austrittspupille.
- Einen Kondensor mit Phasenblenden. Da im Strahlengang die Ringblendenbilder genau an den Ort des Phasenrings im Objektiv gebracht werden müssen ist eine Zentriervorrichtung - in der Regel zwei Zentrierschrauben - im Kondensor notwendig.
- Um die Zentrierung überprüfen zu können ist ein so genanntes "Hilfsmikroskop" erforderlich. Dieses wird zur visuellen Kontrolle des Zentriervorgangs an der Stelle eines Okulars in den Tubusstutzen gesteckt.
In der Hellfeld-Mikroskopie wird nach einem Objektivwechsel die Beleuchtungsapertur durch Verstellen der Aperturblende an die numerische Apertur des Objektivs angepasst. Diese Anpassung ist natürlich auch im Phasenkontrast erforderlich. Deshalb benötigt man einen Kondensor mit mehreren Ringblenden von unterschiedlichem Durchmesser. Diese Phasenblenden sind meist auf einer drehbaren Revolverscheibe untergebracht. Beim Objektivwechsel wird dann durch einfaches Drehen an dieser Scheibe die benötigte Phasenblende in den Strahlengang gebracht.
Im Vergleich zum Hellfeld-Verfahren werden Lichtquellen mit größerer Leuchtdichte benötigt, da durch die Beschränkung auf eine ringförmige Beleuchtungsapertur und die gleichzeitige Absorption durch den Phasenring viel Licht "verlorengeht".
Die nachfolgende Darstellung zeigt das erwähnte Zubehör und die Handhabung eines Phasenkontrast-Mikroskops.
 |
Den Phasenkontrast am Mikroskop einrichten und justieren |
 |
|
 |
|
 |
Am Rande bemerkt:
Phasenkontrastobjektive unterscheiden sich von Hellfeldobjektiven durch ihren zusätzlichen Phasenring. Es stellt sich deshalb mitunter die Frage, ob man Phasenkontrastobjektive für die konventionelle Hellfeld-Mikroskopie ohne wesentliche Qualitätseinbußen verwenden kann.
Tatsächlich ist es so, dass der Phasenring im Hellfeld immer der Bildqualität in einem gewissen Umfang reduziert. Verwendet man ein Phasenkontrastobjektiv im Hellfeld, so entsteht für die Bereiche der Beleuchtungsapertur, welche dem Phasenring entsprechen, natürlich weiterhin ein Phasenkontrast-Bild. Somit wird dem Hellfeld-Bild ein zusätzliches Phasenkontrast-Bild überlagert. Letzteres ist natürlich wesentlich lichtschwächer. Deshalb ist es in der Praxis so, dass die Einschränkungen zumeist akzeptabel sind. Im Zweifelsfall sollte man aber vor einer Anschaffung vergleichend testen, ob die separate Anschaffung einer reinen Hellfeld-Optik nicht doch notwendig sein kann. |
|
|