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Das mikroskopische Bild soll nicht nur homogen ausgeleuchtet, sondern auch hell genug sein. Gerade bei den noch nicht behandelten optischen Kontrastverfahen (Dunkelfeld, Phasenkontrast, Differentieller Interferenzkontrast) entsteht hierdurch die Forderung nach einer entsprechend hellen Lichtquelle. Die entscheidende lichttechnische Größe ist hierbei die Leuchtdichte der Lichtquelle (="spezifische Helligkeit" bzw. Lichtstärke pro Flächeneinheit). Man muss nun wissen, dass auch das Bild einer Lichtquelle mit der gleichen Leuchtdichte wie die Lichtquelle selbst strahlt. Erinnern Sie sich nun daran, dass in den Pupillen des Abbildungsstrahlenganges Bilder der Lichtquelle zu finden sind. Diese verfügen - wenn man Lichtverluste durch Reflexion und Absorption an den Glasflächen vernachlässigt - dann jeweils über die gleiche Leuchtdichte, wie die Lichtquelle selbst. Von der Austrittspupille des Objektivs leuchtet somit ein Bild der Lichtquelle mit der Leuchtdichte der ursprünglichen Lichtquelle in Richtung des Zwischenbildes. Die Beleuchtungsstärke in der Zwischenbildebene (= "Bildhelligkeit") wird bestimmt von der Größe dieses Lichtquellenbildes, dessen Leuchtdichte und der Entfernung des Zwischenbildes von der Austrittspupille des Objektivs (optische Tubuslänge). Die optische Tubuslänge und die Größe der Austrittspupille sind nicht frei wählbar, sondern konstant bzw. durch die Stellung der Aperturblende vorgegeben. Will man eine möglichst große Beleuchtungsstärke des Zwischenbildes erreichen, so muss man eine Lichtquelle mit entsprechend hoher Leuchtdichte wählen! Aus diesem Grund werden in der Mikroskopie kleine Lichtquellen bevorzugt (z.B. 6V/20W Halogen), welche bei gleicher Leistung eine wesentlich höhere Leuchtdichte haben als beispielsweise mit Netzspannung betriebene Glühbirnen.
Mitunter trifft man sogar auf die Aussage, dass die Lichtquelle nicht nur relativ klein, sondern geradezu punktförmig sein soll um maximale Leuchtdichten und damit verbundene Bildhelligkeiten zu erzielen. Dies kann so selbstverständlich nicht stimmen, da dann auch deren Bild punktförmig wäre und folglich nicht die Aperturblende ausfüllen könnte. Auch in der Austrittspupille des Objektivs würde dann nur ein punktförmiges Bild der Lichtquelle zu sehen sein. Das Resultat wäre natürlich ein erheblicher Verlust an Auflösung und die Aperturblende wäre praktisch funktionslos. Anzustreben ist die Situation, dass der Kollektor die Lichtquelle so in die Aperturblende des Kondensors abbildet, dass ihr Bild gerade die völlig geöffnete Blendenöffnung einnimmt.
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