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Zur kontrastreichen Darstellung transparenter Phasenobjekte haben wir bislang das Dunkelfeld- und das Phasenkontrastverfahren kennen gelernt. Während im Dunkelfeld vorwiegend die "Objektränder" hervorgehoben werden, eignet sich der Phasenkontrast besonders zur optischen Kontrastierung feiner und wenig strukturierter Phasenobjekte. Die Polarisationsoptik bietet, neben der Möglichkeit doppelbrechende Objekte zu untersuchen, auch die Basis für ein weiteres ausgesprochen leistungsfähiges Verfahren zur Kontrastierung transparenter Phasenobjekte. Diese unter der Bezeichnung " Differentieller Interferenzkontrast" (DIK bzw. DIC) bekannt gewordene Methode zeichnet sich durch die reliefartige Darstellung der untersuchten Präparate aus.
Bevor wir den genauen Aufbau eines Mikroskops für DIC kennen lernen, werden wir zunächst das grundsätzliche Funktionsprinzip dieses Verfahrens entwerfen.
Wie muss nun die Optik des Mikroskops modifiziert werden um zwei identische und untereinander interferenzfähige Zwischenbilder zu erhalten? Jeder von der Lichtquelle ausgehende Lichtstrahl muss in zwei gleichwertige, das Präparat mit einem geringen seitlichen Versatz parallel durchsetzende Teilstrahlen aufgespalten werden. Oberhalb des Präparates werden beide Teilstrahlen wieder zusammengeführt. Man kann dies so interpretieren, dass das Zwischenbild dann aus der Interferenz zweier gleichwertiger, lateral gegeneinander versetzter Bilder des Präparates entsteht. Der Abstand mit dem beide Teilstrahlen das Präparat durchlaufen ist sehr klein ("differentiell") und liegt unterhalb der Auflösungsgrenze des Mikroskops. Bei einer größeren Aufspaltung wäre eine Bildverdopplung zu sehen. Die Bezeichnung "differentieller Interferenzkontrast" bringt die Entstehung des Zwischenbildes durch Interferenz zweier differentiell lateral gegeneinander versetzter Teilbilder zum Ausdruck.
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