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Die mikroskopische Abbildung erfolgt durch das optische Zusammenspiel von Objektiv und Okular. Hierfür muss der Mikroskopkonstrukteur bestimmte mechanische Rahmenbedingungen definieren und einhalten. Sehr verbreitet sind die in der DIN 58887 beschriebenen Werte.
Bisweilen trifft man bei zumeist recht betagten Mikroskopen auch auf von der DIN 58887 abweichende Werte (z.B. mechanische Tubuslänge von 170mm oder Objektiv-Abgleichlänge von 37mm). Bei den aktuell verfügbaren Mikroskopen mit "Unendlich-Optk" trifft man wiederum auf keine feste mechanische Tubuslänge mehr.
In der Biologie und Medizin wird meist mit Präparaten gearbeitet, die mit einem Deckglas bedeckt sind. Dieses Deckglas ist das erste präparatabbildende Element im Strahlengang. Deshalb muss es bei der Berechnung des dann folgenden Objektivs berücksichtigt werden. Hierzu ist es wiederum notwendig, dass das Deckglas über ganz bestimmte Eigenschaften verfügt. Insbesondere muss dessen Dicke einen klar definierten Wert besitzen, der für die meisten Objektive 0.17 mm beträgt.
Wenn Sie bei der obigen Darstellung genau hinschauen, wird Ihnen vermutlich klar, wie die Korrektur eines Objektivs für eine bestimmte Deckglasdicke erfolgt. Man beläßt dem Objektiv hierbei einfach ein bestimmtes Maß an sphärischer Aberration. "Schwache" Objektive (geringe N.A. und gewöhnlich kleine Maßstabszahl) nehmen nur mäßig geneigte Strahlen auf. Deshalb sind diese Objektive gegenüber einer falschen Deckglasdicke unempfindlich und können sogar bei numerischen Aperturen < 0.25 ohne Deckglas verwendet werden. Eine falsche Deckglasdicke, oder gar ein fehlendes Deckglas sind typische Ursachen für eine schlechte Bildqualität. Man muss zudem berücksichtigen, dass sich zwischen Deckglas und betrachtetem Objekt oftmals noch das Einschlussmittel (z.B. Wasser) in bestimmter Dicke befindet. Auch dieser Umstand führt zu einer Bildverschlechterung. Man bekommt somit bei einem für eine Deckglasdicke von 0.17 mm berechneten Objektiv genau dann das beste Bild, wenn diese Deckglasdicke exakt eingehalten wird und das Präparat direkt der Unterseite des Deckglases anliegt.
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