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Nachfolgend wollen wir die Abbeschen Versuche zur Bildentstehung im Mikroskop soweit möglich an einem normalen Mikroskop für Durchlicht nachvollziehen. Es genügt zunächst, wenn Sie sich die folgenden Darstellungen und Erläuterungen einfach anschauen. Wenn Sie selbst einmal Versuche zur Bildentstehung im Mikroskop durchführen wollen können Sie sich an den folgenden Ausführungen orientieren. Ernst Abbe verwendet für seine Untersuchungen Spezialanfertigungen wie den Abbeschen Beleuchtungsapparat, den Diffraktionsapparat und die Diffraktionsplatte. In der Regel stehen diese Teile heute nicht mehr zur Verfügung. Man gelangt aber zu den gleichen grundlegenden Resultaten, wenn man ein Mikroskop mit folgender Ausstattung verwendet:
Die Blende des Kondensors wird für alle folgenden Versuche fast völlig geschlossen. Die dann vorliegenden Verhältnisse entsprechen näherungsweise einer punktförmigen Lichtquelle im Brennpunkt des Kondensors und man erhält das bereits erwähnte "gerade Durchlicht". Als Präparat wird eine so genannte Diatomeen-Testplatte verwendet.
Diatomeenschalen wurden schon früher verwendet um das Auflösungsvermögen der mikroskopischen Optik zu überprüfen. Auf einem Objektträger befinden sich hierbei Schalen unterschiedlicher Arten mit jeweils spezifischer Strukturierung. Diese Strukturen erfordern ein bestimmtes Auflösungsvermögen des Objektivs. Ein derartiger Objektträger mit Schalen der Kieselalgen wird als "Testplatte" bezeichnet. Die hier verwendete Testplatte mit 5 Formen ist für etwa 30€ im Handel für mikroskopisches Zubehör erhältlich. Im nachfolgend dargestellten Versuch wird untersucht, welche Auswirkung das Schließen der Objektivblende auf das mikroskopische Bild hat.
Dieser Versuch bestätigt zunächst die bereits zum Mitte des 19. Jahrhunderts bekannte Beobachtung, dass das Auflösungsvermögen eines Objektivs von dessen Öffnungswinkel abhängt. Die Ursache für diesen Zusammenhang zwischen Öffnungswinkel und Auflösungsvermögen wird zumindest in groben Zügen ebenfalls erkennbar: Im gebeugten Licht sind offensichtlich wesentliche Informationen über das Präparat enthalten. Je größer nun der Öffnungswinkel eines Objektivs ist, desto größer ist der Anteil des an den Präparatstrukturen gebeugten Lichts, der vom Objektiv aufgenommen werden kann.
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